Kinder Wie Jerry

Hallo, ich bin der Jerry

und ich habe hodginsche Krankheit.

Die hodgkinsche Krankheit ist ein Krebs, der die Lymphdrüsen befällt und sich dann allmählich auf andere Organe wie die Lunge, Milz, Leber und Knochenmark ausbreitet. Bei mir handlet es sich um den n odulär-sklerosierender Typ und die Tumore waren bereits im Brustkasten, ums Herz, in fast allen Lymphknoten vom Hals bis in die Milz und Leber, als man bei mir im April 2000 die ersten Symptome der Krankheit entdeckte. Die Tumore sind bis dahin ganz schmerzlos in meinem Körper gewachsen und haben sich leise von einem Lymphknoten auf den nächsten ausgebreitet, ganz systematisch, wie es typisch für diese Art von Krebs ist. Ich hatte keine Schmerzen, ich hatte kein Fieber, ich hatte keine Atemnot. Im Gegenteil, ich war bis zur Entdeckung des komischen dicken Knoten an meinem Hals ganz aktiv in Sport und Kung Fu.

Das hat sich dann aber alles schlagartig verändert.

Hodgkins Krankheit und was das ist:

Die Hodgkinsche Krankheit oder Morbus Hodgkin stellt ungefähr 15% aller Lymphdrüsenkrebse dar.

Häufig befällt es junge Leute zwischen 14 bis 34 Jahren. Es ist bisher noch immer keine genaue Ursache dafür bekannt, was diese Form von Krebs auslöst.

Kinder wie ich machen umfangreiche Chemo- und Strahlentherapie durch. Nicht selten landen wir 3 bis 5 mal in der Woche im Krankenhaus und das über viele Monate hinweg.

Immer wieder gibt es Komplikationen und unangenehme Nebenwirkungen durch die vielen Medikamente. Folgedessen verpassen wir Schul- und Freizeitaktivitäten, wo zuvor für uns Gang und Gebe waren.

Ich fühle mich darum manchmal niedergeschlagen, da sich unser ganzes Leben daheim, wie wir es bisher gekannt haben ganz plötzlich geändert hat.

Wenn ich in den Spiegel schaue, steht mir da jetzt ein fremder Junge gegenüber. Der ist mit aufgedunsenem Gesicht und blaß, die Haut ganz anders und ohne Haare. Manchmal bedrückt mich das. Manchmal ärgere ich mich, daß mir das passiert ist. Oft habe ich so eine komische Angst, daß vielleicht noch was schlimmeres passieren kann. Ich habe sonst nie vor was so eine Angst gehabt, im Gegenteil ich wollte so was wie Fighter Pilot in der Air Force werden wenn ich 18 bin. Manchmal mache ich mir auch Sorgen um meine Schwester und meine Eltern. Meine Mutter arbeitet jetzt nich mehr, damit sie immer bei mir sein kann, Tag und Nacht. Sie pflegt mich solange es geht daheim und gibt mir sogar meine Spritzen selbst. Somit brauche ich nicht wegen jedem bißchen sofort in die Klinik. Die Zeit vergeht da nämlich gar nicht!

Wenn Du mich fragst, dann ist die ewige Warterei im Krankenhaus und in der Klinik ist am schlimmsten!

Am liebsten bleibe ich daheim wo es mir gut geht und wo mein Bett, mein Videogame, meine Freunde und mein Hund Lucky ist. Allein schon während des Heilungsprozess ist mir das sehr wichtig!

Jerry________________________________

Ich würde mich freuen, von möglichst vielen Leuten zu hören:

Email hier! anklicken.